FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
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1.Mannschaft : Spielbericht (2011/2012)

Oberliga NO-Süd
11. Spieltag - 30.10.2011 13:30 Uhr
FC G-W Piesteritz   Chemnitzer FC II
FC G-W Piesteritz 2 : 0 Chemnitzer FC II
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Kevin Gerstmann, Vladimir Penev

Assists

Tim Hebsacker

Gelb-Rote Karten

Vladimir Penev (28')

Rote Karten

da Luz Teobaldo Wellington (32')

Zuschauer

301

Torfolge

1:0 (28')Vladimir Penev (Tim Hebsacker)
2:0 (65')Kevin Gerstmann per Freistoss

Grün-Weißes Wunder nach einstündiger doppelter Unterzahl

Am vergangenen Sonntag traf unser FC Grün-Weiß Piesteritz auf die zweite Vertretung des Chemnitzer FC. Im Vergleich zur guten Leistung in Auerbach kam Wellington für den am Oberschenkel gezerrten Ladislav Stefke ins Team. Florian Freihube rückte für den brasilianischen Innenverteidiger auf die „Sechs“, Kevin Gerstmann übernahm den Part von Stefke Linksaußen.
Von Beginn an wollten beide Teams vor gut 300 Zuschauern der Partie den Stempel mithilfe spielerischer Qualität aufdrücken, was in der Anfangsphase aber nicht zu nennenswerten Torchancen führte. Ein erstes Achtungszeichen setzten die Grün-Weißen, nachdem Florian Freihube eine perfekt getimte Ecke Kevin Gerstmanns über seine Stirn rutschen ließ (27.). Eine Minute später löste sich Tim Hebsacker geschickt von seinem Gegenspieler, gab das Streitobjekt scharf Richtung Vladimir Penev, welcher in der Folge mit einem Hackentrick Gegenspieler und Torwart narrte und in bester Mittelstürmermanier per Pike ins kurze eck vollendete. Penev, dem vorher nicht allzu viel gelungen war und er nur mit einem rüden und mit Gelb bestraften Foul auffällig wurde, konnte nach dem Treffer seine Emotionen nicht verbergen und zog sein Trikot über den Kopf. Im Jubel der Piesteritzer Anhänger schickte der in dieser Situation übereifrige Schiedsrichter Christopher Musick den fassungslosen Bulgaren vom Platz. Später meinten beide Trainer unisono, dass ein wenig mehr Fingerspitzengefühl in dieser Situation angebracht gewesen wäre (28.). In der 32. Spielminute folgte der nächste Schock für die Wittenberger. Nach einem diskussionswürdigen Foul Wellingtons an Torwart Maik Ebersbach ließ der Piesteritzer Innenverteidiger sich von Kevin Vietz provozieren, gab diesem einen klassischen „Wischer“ ins Gesicht und musste folgerichtig mit glatt Rot vom Platz. Chemnitz versuchte nun mit doppelter Überzahl sofort Druck aufzubauen. Drittligaprofi Matthias Peßolat gab von der Strafraumgrenze einen ersten Warnschuss ab (38.). Kapitän Marcel Baude traf mit einem abgefälschten Schuss nur die Latte (41.).
Als die Piesteritzer nach dem Pausentee wieder auf das Spielfeld liefen, applaudierten einige der Fans spontan, was, solange sich der Schreiber dieses Berichtes erinnern kann, noch nie der Fall war. Mit dieser extra Motivation verteidigten die restlichen acht Feldspieler die knappe Führung fortan leidenschaftlich. Einzig Jan Lindemann meinte, er müsse für noch mehr Spannung sorgen, ließ einen bereits gefangenen Ball auf den Boden fallen und nahm ihn nach einiger Zeit wieder auf. Die Ausführung des fälligen indirekten Freistoßes dauerte gefühlt fünf Minuten, und als dann Tobias Klier mit seinem riesigen Körper das Geschoss von Raphael Schaschko abwehrte, jubelte der komplette Volkspark (55.). Das Sahnehäubchen dieses emotionalsten und leidenschaftlichsten Spiels der Saison, wenn nicht sogar, trotz Aufstieg und Pokalfinale, des Jahres, setzte Kevin Gerstmann, als dieser einen Freistoß aus 25 Metern auf der rechten Seite flach in den Strafraum spielte, Tobias Klier und sein Gegenspieler an der Hereingabe vorbeirutschen, Keeper Ebersbach nicht reagieren konnte und der Ball ins Tor hoppelte (65.). Nun brachen alle Dämme und ab dem Zeitpunkt wusste man, dass der Sieg Grün-Weiß nicht mehr zu nehmen sein wird. Jeder Zweikampf und jedes Kopfballduell gewannen die Volksparkkicker. Jeder Versuch der Chemnitzer, ein Kombinationsspiel in der Nähe des grün-weißen Gehäuses aufzuziehen, wurde erfolgreich von den Piesteritzern unterbunden. Die Angriffsbemühungen der Heimelf sahen natürlich auch dementsprechend aus (zumeist war der ballführende Spieler auf Grün-Weißer Seite auch am weitesten vom eigenen Tor entfernt). Dies hat aber an diesem Tag keinen interessiert, da jeder Einwurf, jeder in die Hälfte des Gegners „gedroschene“ Ball frenetisch von den Anhängern bejubelt wurde. Chemnitz hatte wahrlich keine Gelegenheit mehr und somit konnte sich die Piesteritzer Defensive über das erste Spiel in der Oberliga ohne Gegentor freuen.
Wenn diese Leidenschaft am Sonntag in Bautzen auch abgerufen werden kann, ist auch dort ein Punktgewinn möglich.