FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
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Acht Befreiungsschläge

Philipp Scopp, 17.10.2016

Acht Befreiungsschläge

Wittenberg - Nach dem Tanz mit der Mannschaft strahlt Jan Lindemann über das ganze Gesicht. „Heute haben wir einen Grand mit Vieren gespielt. Torwart, Abwehr, Mittelfeld und Angriff haben einen Stich gemacht“, sagt der Co-Trainer des FC Grün-Weiß Piesteritz nach dem sensationellen 8:1-Auswärtssieg beim SV Börde Magdeburg und fügt an, dass er sehr stolz auf die Mannschaft ist. „Unsere Chancenverwertung war nahezu perfekt“, ergänzt Teamleiter Dennis Kögel, der den Sieg am Samstag als Befreiungsschlag bezeichnet. „Unser Aufwärtstrend hat sich bereits in der Partie gegen Sangerhausen angedeutet. Nach dem Abpfiff mussten sich viele Spieler erst einmal kneifen. Mit der Höhe des Sieges hat keiner gerechnet.

Sascha Prüfer bringt den Ausgleich für Piesteritz

Vor dem Anpfiff stimmen die beiden Trainer, Heiko Wiesegart und Jan Lindemann, ihre Elf mit klaren Ansagen auf das Match gegen Magdeburg ein. „Sie haben von Leidenschaft, Teamgeist und hoher Laufbereitschaft gesprochen“, verrät Kögel. Gastgeber Börde erwischt zwar den besseren Start und geht durch Falko Mass (15.) in Führung, doch Piesteritz lässt sich von diesem Negativerlebnis nicht aus dem Konzept bringen und schlägt sofort zurück. Nach Pass von Kevin Redlich knallt Sascha Prüfer den Ball zum Ausgleich in den Winkel (17.). Der FC bleibt am Drücker. Nach einem Lattenschuss von Prüfer steht Dennis Marschlich exakt an der richtigen Stelle und erzielt das 2:1 (29.). Acht Minuten später zeigt der Angreifer, dass er aus der Distanz schießen kann und leitet mit seinem zweiten Treffer endgültig die Wende ein. Den Hattrick macht Marschlich kurz nach dem Wechsel perfekt. Heiko Wiesegart setzt einen Freistoß an den Pfosten, der Stürmer staubt ab (48.).

Jeder Magdeburger Angriff wurde im Keim erstickt

„Danach hat uns der Gegner kaum noch Paroli geboten. Wir haben jeden Magdeburger Angriff im Keim erstickt“, so der Mannschaftsleiter weiter. Der FC spielt sich in einen Rausch. Nach Pass von Jörg Steiner visiert Prüfer diesmal den anderen Winkel an - und trifft (72.). Redlich bessert kurz darauf ebenfalls seine persönliche Statistik auf (76.), 120 Sekunden später schlägt Marschlich vor 56 Zuschauern zum vierten Mal zu. Den Schlusspunkt setzt Redlich, der nach Zuspiel von Alexander Wirth allein auf Börde-Keeper Robert Leonhardt zuläuft und diesen als Höchststrafe noch tunnelt (85.). Die letzten Minuten dieser Verbandsliga-Begegnung genießen die Piesteritzer Fußballer im lockeren Modus.

 

Der Sprung aus dem Tabellenkeller ist zu diesem Zeitpunkt bereits geschafft. „Für alle Spieler ist dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis“, ist sich Kögel sicher, der im gleichen Atemzug jedoch betont, dass der Verein trotz des Erfolges den Ball weiter flach halten wird. Bis zur Winterpause muss die Mannschaft fleißig Punkte sammeln, um im Mittelfeld überwintern zu können. „Jeder Schuss ein Treffer passiert nicht wieder“, meint der frühere FC-Kicker. Andererseits hofft er, dass die Schützlinge von Wiesegart und Lindemann nun verstanden haben, dass mit bewährten Fußball-Tugenden wie Siegeswillen, Teamgeist und Einsatzbereitschaft das Saisonziel Platz neun keine uneinnehmbare Festung ist. (mz)

 


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung, 17.Oktober 2016