FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
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Klare Ansage nach Klatsche

Philipp Scopp, 02.09.2016

Klare Ansage nach Klatsche

Heiko Wiesegart ist selbst Tage nach der 0:6-Niederlage gegen Romonta Amsdorf ziemlich angefressen. Er benötigt bis zur fertigen Formulierung eines Satzes stets mehrere Sekunden, um den verbalen Schlag unter die Gürtellinie zu vermeiden. Der Trainer des Fußball-Verbandsligisten Grün-Weiß Piesteritz betont, dass er maßlos enttäuscht von der Vorstellung seiner Mannschaft ist. Sie hat gegen Amsdorf alle Tugenden vermissen lassen, die notwendig sind, um den Platz als Sieger zu verlassen.

„Ich habe meine Jungs akribisch auf das Match vorbereitet. Doch sie haben diese Hilfestellung nicht angenommen“, wird Wiesegart deutlich und fügt an, dass er sich an der Seitenlinie total hilflos gefühlt hat. „Alle haben weder taktische noch spielerische Vorgaben eingehalten. Hoffentlich hat sich beim Herumstehen keiner wund gerieben“, ergänzt er mit hörbarem Sarkasmus.

Rückblick als Motivation

Bei der nächsten Spielvorbereitung kann Wiesegart aus dem Vollen schöpfen. Er wird seinen Jungs vor dem Landespokalmatch am Sonnabend um 14 Uhr gegen Union Sandersdorf erzählen, welch ein tolles Gefühl es ist, einen höherklassigen Gegner aus dem Wettbewerb zu schießen. „Die drei Siege gegen Germania Halberstadt sind in die Geschichte des Piesteritzer Fußballs eingegangen“, blickt der Chefcoach zurück.

Trotz der Finalniederlage gegen den HFC (0:2) im Jahr 2011 wird er auch dieses Spiel als Motivationsbringer mit in die Waagschale werfen. Wiesegart freut sich auf das Duell mit Sandersdorf. Egal, ob Pokal- oder Meisterschaftsspiel: Bei diesen Partien ist es immer ordentlich zur Sache gegangen. Oberligist Sandersdorf hat in dieser Serie bereits zwei Niederlagen kassiert und wird aus seiner Sicht versuchen, am Samstag das angeschlagene Selbstvertrauen etwas aufzupolieren.

„Wir haben keine Lust, den Aufbaugegner zu spielen“, meint der Trainer des FC Grün-Weiß, der von seinen Jungs nach dem Absturz an das Tabellenende der Verbandsliga die richtige Antwort erwartet. Kapitän Florian Freihube und Sascha Prüfer (beide private Gründe) stehen den Piesteritzern nicht zur Verfügung.

Chef auf dem Platz gegen Union ist Angreifer Michael Müller, der nach Einschätzung seines Übungsleiters gut in die Rolle hineingewachsen ist. Trotz Talfahrt im Punktspielbetrieb ist dem Cheftrainer des FC der Optimismus nicht vergangen, auch wenn er bei der Frage nach dem Ziel auf Standards wie „Jedes Spiel fängt bei Null an“ oder „Das Glück muss man erzwingen“ setzt. Mit Tugenden wie erhöhte Lauf- und Kampfbereitschaft kann Piesteritz für die Überraschung sorgen.

Union übernimmt Favoritenrolle

Gäste-Coach Mike Sadlo erklärt, dass die 1:2-Niederlage am letzten Spieltag gegen Brandenburg ausgewertet und die Stimmung innerhalb des Teams wieder gestiegen ist. „Von der Ausgangssituation her sind wir klarer Favorit. Diesen Nachweis wollen wir im Volkspark erbringen. Nach dem Abpfiff sollte auch das Endergebnis stimmen“, sagt er.

Sadlo erwartet von seiner Mannschaft von Anbeginn eine konzentrierte Leistung. Mit dem Prädikat „Derby“ kann er eher weniger anfangen. „Viele Spieler, die vor ein paar Jahren noch gegeneinander angetreten sind, gehören heute nicht mehr zu den Teams. Das Wort Derby bezieht sich wohl auf die räumlichen Nähe.“ Beim Thema Personal weicht der Trainer aus und erzählt, dass er seine Schäfchen erst einmal durchzählen muss. Dann weiß er, wer fehlt.


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung, 02.September 2016