FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
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Lust auf taktische Spielchen

Philipp Scopp, 27.05.2016

Lust auf taktische Spielchen

Wittenberg -

Auf diese Situation hat Heiko Wiesegart lange gewartet. Der Cheftrainer des FC Grün-Weiß Piesteritz muss seine Jungs auf der Zielgeraden der laufenden Verbandsliga-Saison nicht mehr taktisch einnorden, um die gewünschten Ergebnisse im Kampf gegen den Abstieg zu erzielen. „Trotz des erreichten Saisonziels werden wir es nicht austrudeln lassen. Dafür bin ich zu ehrgeizig“, so der Coach, der zusammen mit seinen Jungs Spitzenreiter SV Merseburg 99 am Sonnabend im Volkspark (Anpfiff 15 Uhr) „ordentlich überraschen“ will. „Jetzt habe ich in Sachen taktische Ausrichtung doch 100 Möglichkeiten“, meint er und verrät, dass er die drei letzten Saisonspiele bereits nutzen wird, um einige Varianten im Hinblick auf die nächste Saison auszuprobieren. „Bis zum 12. Juni haben wir noch die Möglichkeit, unter Wettkampfbedingungen zu testen. In der Vorbereitung laufen solche Systemumstellungen eher schleppend an“, schiebt er nach.

Nächster Einsatz für Lindemann

Trotz Außenseiterrolle haben die Piesteritzer keine Angst vor dem Tabellenführer. Wiesegart dribbelt um das Wort Heimsieg zwar verbal geschickt herum, doch unter „Favoriten ärgern“ versteht er zumindest einen Punktgewinn. Maximilian Arlt steht den Grün-Weißen nicht zur Verfügung. „Die Achillessehne schmerzt“, sagt sein Trainer und hofft, dass sich die Verletzung nicht zum Problemfall entwickelt. Aufgrund der Rotsperre von Keeper Marvin Kleinschmidt muss gegen den Spitzenreiter erneut Routinier Jan Lindemann das Piesteritzer Tor hüten. Der Trainer weiß, dass der FC künftig auf dieser Position dringend Verstärkung benötigt und meint scherzhaft, dass gute Torleute bekanntlich nicht auf den Bäumen wachsen. Zudem gibt es Vereine, deren Geldschatulle besser gefüllt ist.

Die Vorstellung, Merseburg 99 zu ärgern, macht dem 38-Jährigen richtig Spaß. Wenn es nach dem Spieltag heißt, Piesteritz hat entscheidend in den Meisterschaftskampf eingegriffen, sieht er sich mit seinem Team auf dem richtigen Weg. Trotz der Vorfreude hat Wiesegart das Hinspiel nicht vergessen. Der heutige Spitzenreiter ging am 21. November 2015 als 4:2-Gewinner vom Platz. „Die waren damals zu stark für uns.“

Deutliche Ansage

Nach dem 5:2-Derbysieg beim Stadtrivalen VfB/IMO sprechen die Verantwortlichen des SV 99 noch offener von der Meisterschaft. „Als Aufsteiger haben wir uns zunächst einen Platz im oberen Tabellendrittel als Ziel gesetzt. Da es gut gelaufen ist, hat die Vereinsführung das in der Winterpause revidiert“, betont Vizepräsident Andreas Wellmann und erzählt, dass der Verein beim Nordostdeutschen Fußballverband bereits für die Oberliga gemeldet hat. Ab der zweiten Halbserie wird der Primus von Farih Kadic betreut. Vorgänger Marko Zenau ist sportlicher Leiter beim SV 99. „Mit Kadic haben wir einen Coach verpflichtet, der bereits als Co-Trainer beim VfL Halle 96 gearbeitet hat und deshalb über Oberliga-Erfahrung verfügt“, so Wellmann, der mit seinem Team nach Piesteritz kommt, um dort drei Zähler zu holen.

Der Vizepräsident erzählt, dass Merseburg trotz Favoritenrolle den Gegner nicht unterschätzen wird. Der FC Grün-Weiß hat den Klassenerhalt in der Tasche und kann sorgenfrei aufspielen. „Wir kennen die Stärken von Piesteritz. Außerdem hat unsere Mannschaft vor dem Derbysieg nicht immer guten Fußball gespielt“, sagt er. Die Leitwölfe im Team sind Mittelfeldmann Martin Fiebiger und Angreifer Stephan Neigenfink, die bereits Erfahrungen bei der HFC-Reserve und Halle 96 gesammelt haben.


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung, 27.Mai 2016