FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
Offizielle Homepage

Not schweißt zusammen

Philipp Scopp, 25.04.2016

Not schweißt zusammen

Wittenberg -

Es gibt Tage, da ist beim FC Grün-Weiß Piesteritz (fast) alles anders. Der Trainerstab der „Zweiten“ betreut die „Erste“, Verbandsliga-Coach Heiko Wiesegart dirigiert auf dem Feld die Abwehr, Co. Jan Lindemann steht mal wieder im Tor und Michael Müller trägt die Kapitänsbinde. Selbst das Spiel gegen Edelweiß Arnstedt geht anders aus. In der Hinrunde marschieren die Piesteritzer als 4:3-Gewinner vom Platz, am Sonnabend feiern die Arnstedter im Volkspark einen 4:2-Erfolg. Heiko Wiesegart ist nach 90 Minuten Verbandsliga sichtlich ausgelaugt. „Ich habe fast ein Jahr nicht mittrainiert“, meint der 38-Jährige und wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Kämpferisch hat die Mannschaft alles gegeben. Darauf kann ich stolz sein. Kompliment an den Gegner. Arnstedt hat in der zweiten Halbzeit seine individuelle Klasse ausgespielt.“ Dieses Lob will Trainerkollege Thomas Vollmann (SV Edelweiß) nicht bestätigen. „Wir haben nicht gut gespielt. Doch was am Ende zählt, sind drei Punkte. Meine Mannschaft hat sich viel zu viele Fehler geleistet. Unsere Leistung war streckenweise indiskutabel.“

Traumstart knapp verpasst

Der FC Grün-Weiß erwischt vor 100 Zuschauern fast einen Traumstart. Nach Flanke von Kevin Redlich setzt sich Michael Müller im gegnerischen Strafraum durch, doch kurz vor dem Überqueren der Torlinie schlägt ein Arnstedter Verteidiger den Ball aus der Gefahrenzone (1.). Nach dem zweiten Achtungszeichen, der Kopfball von Dennis Marschlich landet auf dem Tornetz (13.), sind auch die Gäste hellwach. Rick Eilfeld (21.) und Alexander Koch (22.) rufen den gesamten Leistungsstand von Torwart Lindemann ab.

Der erste Treffer in dieser Begegnung ist ein Geschenk des SV Edelweiß. Nach Flanke von Redlich nimmt der Arnstedter Verteidiger Martin Zander den Ball mit der Brust an. Doch der anvisierte Rückpass entwickelt sich zur Bogenlampe und landet hinter Keeper Patrick Alfiado in den Maschen (28.). Der Favorit zeigt sich von diesem Negativerlebnis keinesfalls geschockt. In der 40. Minute unterläuft Wiesegart eine Flanke, Lindemann bekommt das Leder auf die Brust, den Abpraller verwandelt Matthias Härtl. Im zweiten Abschnitt setzen beide Teams weiter auf Offensive. Arnstedt verfügt über die reifere Spielanlage, der FC hält mit Kampfkraft dagegen. Der Piesteritzer Torwart rückt mehr und mehr in den Brennpunkt des Geschehens. Den ersten Schuss aus Nahdistanz kann er abwehren, beim zweiten von Lucas Kemmesies ist er machtlos (56.). Die Gastgeber schlagen zurück. Nach Foul an Dennis Marschlich verwandelt Sascha Prüfer den fälligen Elfmeter (71.).

Fehler wird bestraft

Der Traum vom möglichen Punktgewinn ist sieben Minuten später ausgeträumt. Lindemann leistet sich seinen einzigen Patzer in dieser Partie, den die Gäste gnadenlos bestrafen. Dem 37-Jährigen rutscht das Leder durch die Hände, Eilfeld muss nur einschieben. „So ist das eben im Fußball. Manchmal ist man der große Held, manchmal der Loser“, meint der Routinier nach dem dritten Gegentor frustriert. In der Schlussphase setzen die Piesteritzer alles auf eine Karte, öffnen die Abwehr und laufen prompt in einen Konter. Der Pass von Eilfeld landet direkt auf dem Fuß von Härtl, der Torschütze vom Dienst (bisher 17 Treffer) muss nur den Fuß hinhalten (89.). (mz)

FC Grün-Weiß Piesteritz: Jan Lindemann, Tom Polaszek, Richard Held, Heiko Wiesegart, Jörg Steiner, Michael Müller, Sascha Prüfer, Christoph Düsedau, Maximilian Arlt, Kevin Redlich, Dennis Marschlich


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung, 25.April 2016