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Piesteritz scheitert an starkem Merseburger Schlussmann

Philipp Scopp, 23.11.2015

Piesteritz scheitert an starkem Merseburger Schlussmann

Grün-Weiß Piesteritz kassiert bei Merseburg 99 eine schmerzhafte 2:4-Niederlage. Die Piesteritzer scheiterten immer wieder am überragenden Merseburger Torwart.
PIESTERITZ. 
Die Gesichter der Piesteritzer nach dem Abpfiff - mit dem Blick nach unten gerichtet - verraten alles: Diese 2:4-Niederlage in der Fußball-Verbandsliga bei Merseburg 99 schmerzt den Grün-Weiß. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagt unumwunden Marvin Kleinschmidt. Der Torwart ist in einer starken ersten Halbzeit der Gäste der Beste in seiner Elf. Die Gastgeber - in der Offensive stark - scheitern immer wieder am Schlussmann. Selbst als zwei Merseburger allein auf den Keeper zu stürmen, behält der 20-Jährige die Nerven, ahnt das Abspiel und pariert den Schuss von Marcus Rapse sensationell (43.). „Ich habe nicht spekuliert, das sind Erfahrungen“, sagt der Torwart, der schon in der Oberliga Spiele absolviert hat. „Ich achte auf die Fußstellungen und die Blicke“, erklärt er sein Erfolgsrezept. Und das Duell mit Raspe gibt es Sekunden später noch einmal.

Kleinschmidt hält überragend

Der Mittelfeldmann kommt nach einer Ecke frei zum Kopfball und platziert den Ball als Aufsetzer ins untere Eck. Kleinschmidt pariert wieder (45.). Zuvor ist der Torwart vor allem in der Anfangsphase voll gefordert. Den Platzherren ist anzumerken, dass sie die Botschaft ihres Trainers verstanden haben. „Die Jungs mussten Dinge tun, die ein Fußballer nicht so gern macht“, sagt Marco Zenau, der Laufeinheiten ansetzt, bei dem vor allem der Wille, diese durchzustehen, gefordert war. Doch bei dem furiosen Auftakt der Merseburger steht dem Erfolg immer wieder Kleinschmidt, der in den ersten zehn Minuten drei Glanztaten zeigt, im Wege. Selbst im eins zu eins präsentiert er sich nervenstark, zwingt den Angreifer zur Grundlinie und zu einem Rückpass. Den darauffolgenden Schuss meistert er mühelos. Freilich hat Kleinschmidt in einer Szene auch Glück. Einen Abpraller jagt Michael Gohla aus fünf Metern über das verwaiste Gehäuse (9.).

Doch danach bekommen die Grün-Weißen die Partie in den Griff. Michael Müller setzt mit einem Schuss ein erstes Achtungszeichen. Stephan Kieslich im Kasten der Merseburger kann aber parieren (16.) Nach einem Freistoß von Daniel Gallin geht der Kopfball von Dennis Marschlich am Ziel vorbei (23.). Doch beim nächsten Mal kann der Angreifer jubeln. Der 21-jährige verwertet eine Flanke von Florian Freihube mit der Pike zum 1:0 (33.). Der Ball trudelt irgendwie über die Linie. Marschlich hat kurz vor der Pause die Chance zum 2:0. Doch sein Schuss geht am Gehäuse vorbei (42.).

Nach der Pause kann der FC aber nicht mehr an die gezeigten Leistungen anknüpfen. „Wir haben uns selbst geschlagen und uns so um den Lohn für die starke erste Halbzeit gebracht“, sagt Trainer Heiko Wiesegart. Der Übungsleiter macht dafür vor allem „ein Fehlpassfestival“ verantwortlich. „Wenn jeder zweite Ball beim Gegner landet, funktioniert das Spiel nach vorn nicht mehr“, so der 37-Jährige.

Einwechsler drehen das Spiel

Das beweist schon der Ausgleich. Die Abwehr hat mehrfach die Möglichkeit, den Ball aus der Gefahrenzone herauszuspielen. Das gelingt aber nicht. Zunächst kann Kleinschmidt einen Distanzschuss noch abwehren. Aber den zweiten Ball verwertet vor 70 Zuschauern der eingewechselte Ahmed Haji Abddrizak mühelos (52.). Der Aufsteiger erhöht jetzt noch den Druck. Martin Fiebiger trifft mit einem 20-Meter-Freistoß zum 2:1 (66.). Einen Konter vollendet der Ex-Ramsiner Abdel Aziz El Gourmat zum 3:1 (68.). Für die Entscheidung sorgt Oliver Seidel mit dem 4:1 (81.). Auch der 26-Jährige wird zuvor eingewechselt. „Eigentlich bin ich noch nicht soweit. Ich habe seit längerem Bandscheibenprobleme“, sagt der Torschütze, der mit einem Gürtel aus Wärmepflastern aufgelaufen ist.. „Manchmal hat man eben ein glückliches Händchen“, so Zenau zu seinen Jokern.

Die Gastgeber haben ihre Stärken in der Offensive, aber in der Defensive sind sie anfällig. So köpft Jörg Steiner eine Ecke von Brian-Lucas Körnicke an den Pfosten (60.). Marschlich - allein vor dem Keeper - entscheidet sich viel zu früh zum Schuss. Der Ball geht am Kasten vorbei (75.). Er kann es aber auch besser. Beim nächsten Mall lupft er den Ball gekonnt über den Keeper zum 2:4 (89.). Selbst in den Schluss-Sekunden haben die Piesteritzer noch zwei Chancen, die aber nicht genutzt werden.

FC Grün-Weiß Piesteritz: Marvin Kleinschmidt, Patrick Pfeifer, Tom Polaszek (72. Sebastian Töpfer), Florian Freihube, Daniel Gallin, Jörg Steiner, Michael Müller, Christoph Düsedau, David Möbius, Brian-Lucas Körnicke (63. Jonny Karaschewski), Dennis Marschlich



Quelle:Mitteldeutsche Zeitung, 23.November 2015