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Fair-Play Liga spaltet Fußball Deutschland

Philipp Scopp, 30.09.2015

Fair-Play Liga spaltet Fußball Deutschland

Am Wochenende begann auf FUSSBALL.DE die große Umfrage zum Thema Fair-Play-Liga. Top oder Flop? Unsere Frage an die Community: Wie sinnvoll ist der Ansatz in den jüngsten Altersklassen? Rund 100 Kommentare zeigen, wie kontrovers das Thema im Forum und auf Facebook diskutiert wird. Pro und contra - wir fassen die User-Argumente zusammen.

Top oder Flop? Dass diese Frage nicht so einfach und absolut zu beantworten ist, begründet Jörg Lobe in seinem Kommentar: „Es gibt sehr gute Aspekte - wie zum Beispiel das "Entfernen" der Eltern von der Seitenlinie. Die Geschichte mit dem 'die Kinder entscheiden selber' ist jedoch großer Murks. Zum Teil hast du in der F-Jugend noch Kids, die selbst mit einfachsten Regeln Schwierigkeiten haben. Somit hat am Ende dann oft der Recht, der sich am lautesten Gehör verschafft.“

Zuspruch für diese Sichtweise erhält er von Bianco Rosso : „Wer sich den Ball schnappt, hat Recht. Und das geht nicht.“ Er fordert deshalb: „Eine leitende Person, die mit Einfühlungsvermögen dabei ist, schadet nicht und holt halt auch mal den Ball oder legt ihn bei einem Regelverstoß an Ort und Stelle.“ Diese Meinung teilt er mit vielen weiteren Usern. Der größte Kritikpunkt an der Fair-Play-Liga ist das Fehlen eines Schiedsrichters.

Mit den beiden anderen Grundsätzen (Zuschauerabstand und gemeinsames Agieren der Trainer) haben viele User hingegen positive Erfahrungen gemacht. „Wenn die Trainer wirklich nur bei groben Verstößen eingreifen, funktioniert das in unserem Kreis super! Eltern weg vom Spielfeldrand hat sehr viel Entspannung in das Ganze gebracht“, meint beispielsweise Christian Kruse , der von Klaus Schiffgens unterstützt wird: „Zuschauer-Zone: super Sache! Coaching-Zone für die Trainer: gute Sache!“

Dennoch gibt es einige Einwände. Entscheidend sei das Verhalten der Trainer. Und hier sehen viele das Erfolgsdenken einiger Übungsleiter als Problem, was Doris Gabriel so beschreibt: „Die Tatsache, dass kein Schiri da ist, wird von einigen Trainern gnadenlos ausgenutzt. Gewinnen und als Bambini oder F-Jugend die Herbstmeisterschaft oder Meistertitel feiern zu können, steht bei einigen Trainern höher im Rang, als der Fairplay-Gedanke.“

Von einem ähnlichen Erfahrungen berichtet Daniel Mielke : „Der Trainer der gegnerischen Mannschaft motzte unseren Spieler an, dass der Ball im Aus war und er nicht weiterzuspielen hat. Dabei war der Ball gar nicht im Aus, sondern unser Spieler war einfach gedankenschneller.“

Bei all diesen Einwänden bewerten viele User den Ansatz der Fair-Play-Liga positiv. Eine grundsätzliche Ablehnung, wie sie Mario Thur formuliert („Ich finde es eine der unnötigsten Regeln, die es gibt“), bekunden nur die allerwenigsten. Ähnlich selten vertreten sind Kommentare, die zu hundert Prozent hinter der Fair-Play-Liga stehen, wie im Fall von Alex Halter („Ist ein klasse System“) oder Ann-Christin Ebert („Hat sehr gut funktioniert“).

Abschließend lässt sich sagen, dass die meisten User noch Verbesserungsmöglichkeiten erkennen, insbesondere das Fehlen eines Schiedsrichters wird mehrheitlich kritisch gesehen. Das Einrichten einer Zuschauer- und Coaching-Zone erhält hingegen von vielen Usern Zuspruch, sodass das Fazit von Klaus Schiffgens ihnen aus der Seele sprechen dürfte: „Die Fair-Play-Liga und ihre Regeln enthalten gute Elemente, die im Detail aber nachjustierbar sein müssen.“


Quelle:www.fussball.de