FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
Offizielle Homepage

Volker Neuberg : " Wir werden kein Risiko eingehen "

Philipp Scopp, 23.04.2015

Volker Neuberg : " Wir werden kein Risiko eingehen "

in der Hinrunde setzten sich die Verbandsliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz, hier Frank Lehmann (links) beim Zweikampf, gegen den VfB Sangerhausen im Volkspark locker 3:0 durch.

Der Piesteritzer Präsident Volker Neuberg ist gegen finanzielle Experimente. Denn sportlich ist zwar alles im Lot, doch finanziell ist der Verein nicht auf Rosen gebettet. Mit Neuberg unterhielt sich MZ-Mitarbeiter Thomas Tominski.


Die Verbandsliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz haben nach ihrem 4:3-Sieg gegen Spitzenreiter FSV Barleben gute Chancen, in die Oberliga aufzusteigen. Sportlich ist zwar alles im Lot, doch finanziell ist der Verein nicht auf Rosen gebettet. Mit Präsident Volker Neuberg unterhielt sich MZ-Mitarbeiter Thomas Tominski.


Die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Ferl nimmt Kurs Richtung Oberliga-Aufstieg. Geht der Vorstand diesen Weg mit?
Neuberg: An erster Stelle steht das Thema Wirtschaftlichkeit. Wir werden kein finanzielles Risiko eingehen. Derzeit suchen wir das Gespräch mit Sponsoren, die Interesse haben, den Verein zu unterstützen. Jeder Euro bringt uns dem Ziel ein Stück näher. Dass die Vereinsführung hinter der Mannschaft steht, zeigt doch die Meldung für die Oberliga. Wir müssen unseren Spielern doch ein Stück Sicherheit bieten. Denn es gibt auch andere Vereine in der Region.


Sie haben das Thema Wirtschaftlichkeit angesprochen. Wieviel Fans pro Heimspiel benötigt der FC, um keine roten Zahlen zu schreiben?
Neuberg: Dass höherklassiger Fußball in der Region erwünscht ist, hat das Spitzenspiel gegen Barleben gezeigt. 300 Zuschauer ist eine gute Hausnummer. Ich denke, wenn pro Oberliga-Heimspiel 300 bis 500 Fans in den Volkspark kommen, rechnet sich die ganze Sache. Unser Ziel ist es, Landesmeister zu werden. Jetzt liegt es wie erwähnt am Verein, Sponsoren zu finden, die mit uns diesen Weg gehen. Auf deren Mitwirkung sind wir angewiesen.


Muss die Mannschaft nach der Sommerpause verstärkt werden?
Neuberg: Das Team hat sich unter der Regie von Uwe Ferl und seinem Trainerstab toll weiterentwickelt. Die Neuzugänge aus Reppichau sowie die Spieler aus der zweiten Mannschaft wurden ohne Probleme in die Verbandsliga-Elf integriert. Unser Zukunftskonzept heißt, den Nachwuchs noch besser auszubilden, um ihn für den Männerbereich fit zu machen. Das spart langfristig Geld. Entscheidend wird sein, dass die Mannschaft nach der Saison zusammenbleibt. Da spielt der Faktor Zeit gegen uns. Denn es werden, wie bereits erklärt, auch andere Clubs Kontakt zu unseren Kickern aufnehmen. Ich kann mir vorstellen, dass Chefcoach Ferl bald bei mir auf der Matte steht, um im Fall des Aufstiegs zwei, drei Verstärkungen zu fordern. Auch hier stellt sich die entscheidende Frage: Kann der FC Grün-Weiß Neuverpflichtungen finanziell überhaupt stemmen? Denn wir müssen künftig auch andere Rechnungen bezahlen. Dieser Kelch geht nicht an uns vorbei.


Mal Hand aufs Herz: Hat die Verbandsliga-Mannschaft das Zeug, Landesmeister zu werden?
Neuberg: Ich sage es noch einmal: Unser Ziel zum Saisonende ist der erste Platz. Die Fans sollen jetzt bloß nicht denken, dass sich die ganze Angelegenheit nach dem Sieg gegen Barleben zum Selbstläufer entwickelt. Unser Restprogramm ist sehr schwer. Die Mannschaft hat noch Gegner wie die Reserve des HFC, Merseburg, Preussen Magdeburg oder Halle-Ammendorf vor der Brust. Sollten wir es wirklich schaffen, muss der Verein abwarten, wie es mit der Oberliga, Staffel Süd, überhaupt weitergeht. Den einige Clubs ziehen ihre zweiten Vertretungen nach der Saison aus dem Spielbetrieb zurück. Zudem gibt es viele Gerüchte. Zum Beispiel acht Teams in der Staffel macht doch keinen Sinn. (mz)


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung 23.04.2015